Das Funan und das Chenla Reich

Die früheste bekannte Siedlungstätigkeit am Mekong und in der Ebene des Tonle Sap reicht ins 5. Jahrhundert v. Chr.

Im zweiten und ersten Jahrhundert v. Chr. bildete sich das Reich Funan im Mekong-Delta (heutiges Vietnam) und an der Küste. Durch den stetigen Handel mit China und Indien erlangte das Reich an Macht und weitete sich immer weiter aus. Das Reich Funan war ein reicher und hoch entwickelter Staat, der über ein ausgedehntes Kanal und Bewässerungsnetz, eine Schiffsflotte und eine Hauptstaat mit Ziegelbauten verfügte.

Die meisten Einwohner waren Anhänger der indischen Kultur und Religion (Hinduismus). Sie waren in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten organisiert. Das Reich Funan erreichte seine Blütezeit im 5. Jahrhundert n. Chr.

Es folgten Auseinandersetzungen unter den Herrscherfamilien und Bürgerkrieg, die den Staat von dieser Zeit an schwächten. Das führte dazu, dass das Königreich Chenla, ein nördlicher Nachbar Funans und anfangs ein Vasallenstaat, um 550 n. Chr. seine Unabhänigkeit erlangte. In den folgenden Jahrzehnten erlangte Chenla immer mehr an Macht und schließlich ging Funan in dem neuen Reich Chenla völlig auf. Die Bewohner von Chenla waren ebenfalls Khmer. Sie übernahmen die indische Kultur der besiegten Einwohner und erbauten ihre Hauptstat nahe dem See Tonle Sap. Das Reich dehnte ihren Machtbereicht bis ins heutige Thailand und Laos aus. Durch die Größe des Staates wurde es aber auch gleichzeitig unregierbar. So teilte man das Reich auf in „Chenla des Landes“ (nördlicher Bereich Kambodschas) und „Chenla der See“ (südlich von Phnom Penh). Während sich das vitalere „Chenla des Lanes“ weiter ausbreitete, kam das schwache „Chenla des Sees“ bald unter die Herrschaft von Java.