30
Jan
2018
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Nicht im Regen stehen gelassen

Bei einer Hochzeit in Kambodscha ist vor allem eines wichtig und das ist, dass es nicht regnet! Alles andere ist da fast zweitrangig. Denn ob Sonnenschein oder Regen entscheidet für viele darüber, ob sie nach dem Fest bankrott sind oder das Fest geradeso bezahlen können. Eine Hochzeit auf dem Land, die eineinhalb Tage dauert, kosten etwas zwischen $3000 – $5000, in der Stadt kann es dann locker noch einiges mehr kosten. Die Kosten für diese Feier tragen zu einem großen Teil die eingeladenen Gäste. Während bei der ersten Zeremonie am Nachmittag nur die engsten Angehörigen anwesend sind und auch bei der am eigentlichen Hochzeitstag am Morgen der Zeremonie nur ein kleiner Teil kommt, ist der wichtigste Teil, die Feier am Abend.

Eine normal große Hochzeit hat zwischen 30 – 35 Tische! D.h. pro Tisch rechnet man 10 Personen. In der Regel lädt man dann wohl eher 400 Personen ein, weil ja nicht alle kommen und man auch vorher nicht Bescheid gibt, ob man kommt oder nicht. Der Gast bekommt eine Einladungskarte mit beiliegenden Umschlag, diesen bringt er dann zur Feier mit. Auf dem Umschlag schreibt er seinen Namen und bevor er geht, gibt er den Umschlag mit Geld am Ausgang ab. Dort wird der Geldeingang sofort in einem Buch sauber notiert, so dass man auch nachher noch weiß, was wer gegeben hat.

Da es so enorm wichtig ist, dass die eingeladenen Gäste auch kommen, damit man auf den ganzen Kosten nicht sitzen bleibt, finden die meisten Hochzeiten während der Trockenzeit statt. Abgesehen davon, dass die meisten sonst auch noch beim Wahrsager nach einem guten Hochzeitstermin nachfragen.

Letztes Wochenende nun hat die älteste Tochter (17) unseres Mitarbeiters geheiratet. Standesamtlich dürfen die Beiden erst nächstes Jahr heiratet, aber da hier eher schnell geheiratet wird, anstelle das man Ewigkeiten zusammen ist, haben die Beiden eben jetzt schon geheiratet. Wir hatten sie als Familie einige Tage vorher zu uns eingeladen um in diesem Rahmen für die Beiden zu beten, denn die Zeremonien waren aufgrund von dem Bräutigam Eltern und auch sonstigem verwandtschaftlichen Druck buddhistisch.

Am Abend kurz bevor die Feier begann haben dann die Verwandtschaft, ausgenommen von den Brauteltern, den Ahnen geopfert und ihnen einen Hochzeitstisch aufgebaut, mit der Bitte, dass es nicht Regnen möge. Als alles dunkel am Himmel aussah, kam Lim dann auch zu uns an den Tisch und wir haben nochmal kurz dafür gebetet, dass es doch bitte nicht regnet.

Trotzdem hat es dann einige Zeit später angefangen zu Regnen und wie! Die bis dahin angekommene Hochzeitsgesellschaft rückte immer näher zusammen, weil der Regen von der Seite reindrückte und der Boden war innerhalb kurzer Zeit ein Matsch, in der man leicht seine Schuhe verlieren konnte. Aufgrund des Regens blieb etwa die Hälfte der eingeladenen Gäste weg, was zur Folge hatte, dass unser Mitarbeiter über Nacht extreme finanzielle Probleme bekommen hatte.

Die Verwandtschaft warf ihnen vor, dass sie schuld an dem Regen seien, weil sie schließlich nicht geopfert hatten. Wir konnten gemeinsam mit ihnen beten und das Anliegen einfach Gott bringen. Wir verstehen nicht warum es geregnet hat, mitten in der Trockenzeit, aber Gott hat vielleicht mehr vor! Und tatsächlich hat Gott auf geniale Art und Weise geredet und die Beiden nicht im Regen stehen lassen. Ihre Schulden wurden beglichen, aber viel mehr noch haben die Beiden erleben können, dass Gott sich zu Ihnen stellt. Diese wirklich sehr eindrückliche Gebetserfahrung war gerade für sie enorm wichtig und unser Gebet bleibt, dass auch das frisch vermählte Ehepaar diesen Gott noch persönlich kennen lernt.

 

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